Pressemitteilung zur Kreistagsdebatte um die Schaffung einer Geflüchtetenunterkunft in Upahl


  • Geplante Geflüchtetenunterkunft in Upahl auf maximal 250 Personen begrenzen.
  • Weitere, kleinere und dezentrale Unterkünfte müssen ausgewiesen werden.
  • Solidarität mit und Hilfe für Schutzsuchende sind nicht verhandelbar.
  • Die Bürger*innen vor Ort in den Kommunen müssen frühzeitig im Dialog mitgenommen werden.

Claudia Tamm, Vorsitzende der BÜNDNISGRÜNEN Kreistagsfraktion Nordwestmecklenburg, kommentiert:


Wir setzen uns dafür ein, dass die geplante Geflüchtetenunterkunft in Upahl auf maximal 250 Plätze begrenzt wird. Zusätzlich fordern wir weitere, kleinere und dezentrale Unterkünfte im Landkreis ein. Ähnlich wie es sie in den 1990-er Jahren bereits bei uns gab.


Die vom Landkreis für Upahl geplante Anzahl von 500 Plätzen ist zu groß, um Geflüchtete menschenwürdig unterzubringen. Wir müssen zudem achtgeben, die Kommune vor Ort nicht zu überlasten.


Wir bedauern sehr, dass die Menschen in Upahl und Umgebung nicht ausführlich zu Wort kommen konnten, bevor Tatsachen geschaffen werden.


Landrat Tino Schomann hat es in dieser Angelegenheit eindeutig versäumt, im engen Gespräch mit den Einwohnerinnen und Einwohnern vor Ort zunächst Akzeptanz für die Pläne einer neuen Geflüchtetenunterkunft zu schaffen. Dies hätte vor dem Einberufen einer Sonderkreistagssitzung geschehen müssen.


Ich betone ausdrücklich, dass Solidarität mit und Hilfe für geflüchtete Schutzsuchende nicht verhandelbar sind – und sowohl gesetzlich als auch menschlich in unserer Gesellschaft fest verankert sind. Politik muss allerdings die Sorgen der Menschen vor Ort ernst nehmen und sie bei Entscheidungen frühzeitig mitnehmen.


Wir appellieren an alle Menschen in unserem Landkreis, sich weiterhin solidarisch zu zeigen und im Dialog gemeinsam nach Lösungen zu suchen, wie wir zusätzlichen Wohnraum zur Verfügung stellen können.


Auf diese Weise kann Integration von Anfang an gelingen, anstatt die hier ankommenden Menschen in dezentrale Großunterkünfte abzuschieben und vom gesellschaftlichen Leben von vornherein auszuschließen.


Kontakt: info@gruene-fraktion-nwm.de