Der temporäre Umzug in den Containerbau ist für einige Zeit alternativlos, aber die Musikschule braucht eine Perspektive und geeignete Räumlichkeiten. Die Schule am Turnplatz in Wismar war ein perfekter Ort. Groß genug für alle Kurse von Musik, über Tanz bis zum Schauspiel, abseits zu dichter Wohnbebauung und doch zentral.
Sollte dieses Gebäude die Musikschule nicht mehr beherbergen, wäre dieser Verlust sehr schmerzlich.
Die Musikschule braucht für die Zukunft einen ebensolchen guten Ort und ich erwarte von der Kreisverwaltung Ideen und Perspektiven für den Erhalt unserer Musikschule am Standort Wismar, denn diese Einrichtung ist weit mehr als nur ein Ort, an dem Noten gelernt und Instrumente geübt werden.
Die Musikschule ist ein Ort der Begegnung. Hier entwickeln sich Kinder und Jugendliche nicht nur musikalisch, sondern auch sozial. Sie lernen, im Orchester oder Chor aufeinander zu hören, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam etwas zu schaffen, das über die Summe seiner Teile hinausgeht. Werte wie Disziplin, Kreativität und Teamgeist werden hier täglich gelebt.
Jeder Euro, der in eine Musikschule investiert wird, kommt mehrfach zurück – in Form von Bildung, Integration und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Gerade in Zeiten, in denen unsere Gesellschaft immer stärker auseinanderzudriften droht, benötigen wir Orte wie die Musikschule, die Menschen verbinden.
Darüber hinaus ist die Musikschule ein wichtiger Pfeiler der kulturellen Bildungslandschaft in unserem Landkreis und trägt zur Bereicherung unseres Alltags bei. Viele Konzerte, Auftritte bei festlichen Anlässen und auf regionale Wettbewerbe wären ohne sie nicht möglich. Diese Veranstaltungen bereichern nicht nur unser kulturelles Leben, sondern stärken auch die Identität unserer Region.
Das Platzangebot im Containerbau ist geringer, als im bisherigen Gebäude und schon jetzt ist die Warteliste sehr lang.
Eine weitere Reduzierung des Angebots der Musikschule in Wismar hat weitreichende Folgen für die Hansestadt und unseren Landkreis.
Wir verlieren nicht nur ein Gebäude, es besteht auch die Gefahr, dass junge Talente keine ausreichende Förderung mehr erhalten, musikalische Traditionen aussterben und unsere Stadt und ein großer Teil des Landkreises an Lebensqualität einbüßt.
Wir setzen und weiterhin engagiert dafür ein, die musikalische Bildung unserer Kinder und die kulturelle Zukunft unseres Landkreises zu sichern.
(Text von Claudia Tamm)