Die Bündnisgrünen kämpfen für den Erhalt der Beratungsstelle für Opfer von häuslicher Gewalt in Grevesmühlen

Menschen, die von häuslicher Gewalt bedroht sind, müssen auch im Landkreis Nordwestmecklenburg weiterhin Schutz finden. Vor allem sind Frauen und Kinder bedroht. Deshalb setzt sich auch die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, zusammen mit den Fraktionen Die Linke und SPD, mit Nachdruck für den dauerhaften  Erhalt der Beratungsstelle in Grevesmühlen ein.

Der derzeitige Träger, der AWO-Kreisverband Nordwestmecklenburg, plant die Einrichtung zum 31.12.2024 zu schließen. Der Grund dafür ist die dauerhafte mangelhafte monetäre Unterstützung des Landkreises. Der kommunale Anteil betrug für 2023 nur 7,43%, 5.000,00 Euro. 2024 stieg die finanzielle Förderung nur unwesentlich auf 7.000,00 Euro. „Im Vergleich zu anderen Landkreisen ist das sehr wenig, die Landkreise Seenplatte fördern ihre Beratungsstellen mit 16,24% (17.506,00 Euro), der Landkreis Rostock mit 36,64% (27.500,00 Euro). Wir müssen unseren Förderanteil auf ein Maß anheben, dass dem Träger eine solide Basis bietet.“ sagte Fraktionsvorsitzende Claudia Tamm.

Die Beratungsstelle ist der einzige Anlaufpunkt im Landkreis für Opfer von häuslicher Gewalt, Schutzsuchende müssten dann zukünftig nach Parchim oder Rostock fahren.

„Wir müssen uns klar machen, dass die Opfer vor allen Frauen aber auch Kinder sind. Der Weg nach Parchim ist da so gar keine Lösung. Bei steigenden Fallzahlen ist der dauerhafte Erhalt der Beratungsstelle zwingend geboten. Waren es 2019 Mecklenburg-Vorpommer noch 1651 Fälle, sind die Zahlen 2023 auf 2098 Fälle angestiegen. Die Tendenz ist steigend. Wegschauen ist keine Strategie“ sagte Steffen Kühhirt, Mitglied im Sozialausschuss des Landkreises.

Der dauerhafte Erhalt der Beratungsstelle muss aus Sicht von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Priorität haben, deshalb bringt die Fraktion einen entsprechenden gemeinsamen Antrag in die Kreistagssitzung ein. „Die soziale Beratungslandschaft darf nicht weiter kaputtgespart werden. Wir dürfen die Frauen und Kinder nicht im Stich lassen. Wir fordern vom Landkreis, die Finanzierungslücke von 7000–10.000 Euro zu schließen. Wir halten das für möglich und machbar, wenn alle den politischen Willen dazu haben“ sagte die Fraktionsvorsitzende Claudia Tamm weiter.

„Wir können es uns schlicht nicht leisten, die soziale Beratungslandschaft im Landkreis weiter kaputtzusparen. Ohne präventive Unterstützung entstehen beträchtliche Folgekosten in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Polizei, Sozialhilfe, Notunterkünfte und Jugendhilfe. Wir dürfen die Betroffenen nicht im Stich lassen. Wir fordern vom Landkreis, die Finanzierungslücke von 7000–10.000 Euro zu schließen. Wir halten das für möglich und machbar, denn den politischen Willen dazu haben die Fraktionen.“ sagte die Fraktionsvorsitzende Claudia Tamm weiter.